Weltmeisterschaft der Hoffnung

Heinz Eggert

Dienstagabend saß ich  völlig überrascht und begeistert in der Eröffnungsveranstaltung der WorldsSkills 2013 auf der Leipziger Messe.

Über 1000 junge Menschen aus 53 Ländern trafen sich zur Weltmeisterschaft in 46 Berufen. Nach 40 Jahren fanden sie das erste Mal in Deutschland statt. Vor zwei Jahren in London, jetzt in Leipzig, in zwei Jahren in Brasilien. Mit einer Stimme Mehrheit hatte Deutschland gewonnen. Sonst wären sie jetzt in Paris.

Ein Medienereignis ersten Ranges, müsste man glauben.

Da es hier aber um leistungsbereite und leistungsstarke Jugendliche aus aller Welt, und nicht um  Schlägereien, Drogen oder Jugendkriminalität ging, hielt es sich in Grenzen.

Das tat der Begeisterung  in Leipzig keinen Abbruch.

Begeistert und freundlich begrüßten  sich die Jugendlichen aus aller Welt gegenseitig mit größtem Respekt.

Ein Hauch von Olympischen Frieden lag über der Arena, obwohl viele Jugendliche aus den größten Konfliktzonen unserer Erde kamen.

Jetzt feierten sie sich gegenseitig selbst. Dazu hatten sie auch allen Grund, denn immerhin hatte jeder von ihnen schon einen nationalen Wettbewerb gewonnen.

Am nächsten Tag ging  es auf dieser größten Fachkräftetalente -Show an die Arbeit.

Die unter 22-jährigen  mussten die kniffligen und anspruchsvollen Aufgaben der internationalen Jury unter ständiger Beobachtung eines interessierten Publikums lösen.

Die Bundeskanzlerin hätte bei einem Rundgang auf dieser Messe ,in den Gesprächen mit den Jugendlichen ,wahrscheinlich viel mehr erfahren ,als von den Arbeitsministern  aller Länder, mit den sie sich zu dieser Zeit in Berlin traf.

Manchmal ist es ganz gut auch mit denen zu sprechen, für die man Programme macht.

Jannis aus Griechenland  hoffte nach einen guten Abschluss auf eine Festanstellung. Verständlich bei 60 %  Jugendarbeitslosigkeit in seinem Land.

Meine Offerte, das wir in Deutschland gut ausgebildete junge Leute gerne nehmen würden, lehnte er mit einem freundlichen Lächeln ab.

Er liebe seine Heimat, seine Freunden und seine Familie.

Dann fragte er, wenn alle talentierten Arbeitskräfte aus den Problem Ländern abgezogen werden würden, wer denn diese Länder wirtschaftlich wieder aufbauen solle?

Diese Frage gebe ich gerne weiter an Frau von der Leyen.

Er kannte sie zwar nicht, fand die Idee aber gut.

Denn lernen wolle er gerne von Deutschland, aber das Gelernte zum Besten seines Landes im Heimatland umsetzen.

Klug und verstehbar!  Oder?

       Heinz Eggert

                               Staatsminister a.D

Präsident der Fernseh Akademie

Mitteldeutschland e.V.

 Akademy for Television and Broadcasting Central Germany

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