Morgenpost Kolumne, 17. Februar 2013Närrische Zeiten
Die ausgelassene, bier –und weinselige Faschingszeit, in der man jede und jeden küssen und umarmen darf, ohne dabei in Sexismus Verdacht zu geraten, ist wieder vorbei.
Hoffentlich hat Brüderle sie genutzt.
Die Besetzung der Amtstuben durch die Narren hat ein Ende gefunden.
Angeblich sind die Narren wieder ausgezogen.
Aber ist deshalb die närrische Zeit vorbei?
Es war ohnehin schon sehr schwierig in diesen närrischen Tagen die ernst gemeinten politischen Statements aus den Karnevalsübertreibungen heraus zu filtern.
Im mittelalterlichen Europa feierte man in Kirchen, natürlich nicht offiziell, Narrenfeste.
Kirchliche Rituale wurden parodiert. Selbst ein Pseudopapst wurde gekürt.
Das musste man dieses Mal nicht.