Sensationelle Aufholjagd im Wolfsbau!

Die Zielstellung für die Falken war klar – ein Punkt musste her, um den vierten Tabellenplatz zu sichern. Die gastgebenden Wölfe hatten ihre Chance auf Platz vier mit der Niederlage gegen den ECC Preussen Berlin bereits am Vortag vertan und der ELV Tornado Niesky musste zu Hause gegen die Black Dragons Erfurt einen Drei-Punkte-Sieg einfahren, um punktgleich mit den Falken zu ziehen. Den direkten Vergleich hatten die Blau-Gelben im Laufe der Saison für sich entschieden. Also Endspielcharakter pur im Wolfsbau, zumindest für den EHC Jonsdorfer Falken. Das Saisonziel, Platz 4, war greifbar nahe.

Aber das Spiel begann mit einem Desaster. Die Falken schienen weder körperlich noch geistig anwesend. Sie wurden von einem Wolfsrudel überrannt, welches sich den Frust der Vortagsniederlage von der Eishockeyseele ballerte. Das Team von Coach Rene Haack verurteilte sich zum Zuschauen. Es gelang so gut wie gar nichts, während die Wölfe ein ums andere Mal einnetzten und binnen vier Minuten auf 3:0 davon zogen. Als in der 11.min das 4:0 fiel, schienen die Messen gelesen und der vierte Platz war in weite Ferne gerückt. Die letzten zehn Minuten im ersten Drittel überstand der EHC ohne Gegentreffer. Die eigenen Torschüsse konnte man leider auch an einer Hand abzählen. Große Ernüchterung machte sich bei den ca. 40 mitgereisten Falkenfans breit.

 

Der Start in den Mittelabschnitt sah nicht wesentlich anders aus. Die 5+Spieldauer für Dominik Patocka passte ins Bild. Aber die Falken gaben sich längst nicht auf, sie versuchten sich ins Spiel zu kämpfen, was ihnen mit einem Doppelschlag in der 29./31.min auch erfolgreich gelang. Das Geschehen wurde hitziger auf dem Eis und es gab immer wieder regen Diskussionsbedarf. Aber es entwickelte sich auch ein Eishockeyspiel auf Augenhöhe. Die Jonsdorfer bissen sich so langsam ins Spiel und die Wölfe schienen ihren Vorsprung geschickt verwalten zu wollen. Aber da hatten sie die Rechnung ohne den EHC gemacht, der immer mehr das Kommando auf dem Eis übernahm und so für ordentlich Wirbel im Abwehrdrittel des EHV sorgten. Nach Wiederanpfiff gelang in der 46.min der Anschlusstreffer in Überzahl und das nicht unverdient. Eine enorme Steigerung zeigten die Falken auf dem Eis nach dem völlig verkorksten ersten Drittel. Fünf Minuten vor Spielende hatten sie sogar den Ausgleich auf der Kelle, aber im Gegenzug fiel nach einer Strafe für den EHC das 5:3 für die Gastgeber in Überzahl. Wieder zwei Tore Rückstand und es waren nur noch ca. vier Minuten zu spielen. Dann ging es, Schlag auf Schlag. In der 57.min war Tore schießen auf einmal ganz einfach. Heikki Tiihonen zog von der Blauen ab und die Scheibe zappelte hinter Modes im Netz. Dauerdruck der Falken, die das eigentlich Unmögliche genau 34 Sekunden vor Abpfiff doch noch schafften.  Tomaš Hruby schoss zum viel umjubelten 5:5 ein. Die letzten Sekunden wurden konzentriert heruntergespielt und von den mitgereisten  Fans herunter gezählt. Das Falkenteam hatte es mit einer sensationellen Aufholjagd aus eigener Kraft geschafft und mit diesem so wichtigen Punktgewinn den vierten Tabellenplatz für den EHC quasi in das Schönheider Eis gemeiselt. Dass die Wölfe nach Penaltyschießen als Sieger aus der Partie hervorgingen, spielte keine wirkliche Rolle mehr.

 

Ein hervorragender Ausgangspunkt also für die sich unmittelbar anschließende Pokalrunde, in der es am Freitag, 22.03.2013, im Best-of-Five- Modus gegen den ECC Preussen Berlin geht. Drei Siege sind erforderlich, um in das Halbfinale einzuziehen. Spannung ist also vorprogrammiert. Die Jonsdorfer Kufencracks jedenfalls sind heiß auf diesen Fight. Und wie das „Endspiel“ in Schönheide gezeigt hat: Nichts ist unmöglich – Auf geht’s Falken, kämpfen und siegen!

 

Geschossene Tore
Drittel 1
EHV Schönheide – Roy Hähnlein (Überzahl-Tor) (Marcus Löffler, Kevin Geier) 1:46
EHV Schönheide – Miroslav Jenka (Roy Hähnlein, Petr Kukla) 3:01
EHV Schönheide – Petr Kukla (Mike Losch, Miroslav Jenka) 4:00
EHV Schönheide – Miroslav Jenka (Mike Losch, Bjorn Schenkel) 10:07
Drittel 2
EHC Jonsdorfer Falken – Christian Rösler (Tomas Hruby, Martin Sekera) 8:59
EHC Jonsdorfer Falken – Tomas Hruby (Martin Sekera, Christian Rösler) 10:14
Drittel 3
EHC Jonsdorfer Falken – Matthias Kohl (Überzahl-Tor) (Christian Rösler, Martin Sekera) 5:47
EHV Schönheide – Miroslav Jenka (Kevin Geier, Kilian Glück) 15:48
EHC Jonsdorfer Falken – Heikki Tiihonen (Christian Rösler, Mario Hähnel) 16:50
EHC Jonsdorfer Falken – Tomas Hruby (Christian Rösler, Chris Neumann) 19:26
Overtime
(es wurde kein Tor erzielt)
Penaltyschießen
EHV Schönheide – Kilian Glück
Strafen insgesamt
EHV Schönheide 53 Minuten 12 Strafen EHC Jonsdorfer Falken 72 Minuten 15 Strafen

 

Zuschauer: 558

 

Abschlusstabelle Hauptrunde – Oberliga Ost 2012/2013

 

 

Sp.

Tore

Pkt.

Serie

1 Saale Bulls Halle 32 181:74 81 -1
2 Icefighters Leipzig 32 140:100 62 -1
3 FASS Berlin 32 124:93 59 +1
4 EHC Jonsdorfer Falken 32 131:121 46 -1
5 Tornado Niesky 32 118:140 45 +2
6 EHV Schönheide 09 e.V. 32 114:126 42 +1
7 Black Dragons Erfurt 32 114:136 37 -1
8 ERV Chemnitz 32 119:173 33 -5
9 ECC Preussen Juniors 32 85:163 27 +1

 

SAISONZIEL ERREICHT!

 

Claudia  Leupold

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